1888
Der veilchensuchende Bräutigam
Kind, komm hieher, wollen uns bücken,
Liebliche blaue Veilchen pflücken!
Wie die Schäker unter der Hecken
Halb sich zeigen und halb verstecken!
Scheu und zage wie du, mein Herz,
Aber das duftet auch allerwärts.
Ei, was bist du mir flink und geschickt!
Schon ein reizendes Sträußchen gepflückt.
Und ich Faulthier habe erst zwei
Und noch ein Hundeveilchen dabei.
Was? Du willst mir deine spendiren?
Danke ergebenst auf allen Vieren.
Blumensuchen, das habt Ihr los,
Du verstehst es erst ganz famos.
Bist überhaupt eine kostbare Pflanze —
Hätt‘ ich dich gleich unter’m Myrthenkranze…
1890
Der veilchensuchende Bräutigam
Kind, komm hieher, wollen uns bücken,
Liebliche blaue Veilchen pflücken!
Wie der Schäker unter den Hecken
Halb sich zeigen und halb verstecken!
Scheu und zage wie du, mein Herz,
Aber das duftet auch allerwärts.
Ei, was bist du mir flink und geschickt!
Schon ein reizendes Sträußchen gepflückt.
Und ich Faulthier habe erst zwei
Und noch ein Hundeveilchen dabei.
Was? Du willst mir deine spendiren?
Danke ergebenst auf allen Vieren.
Blumensuchen, das habt Ihr los,
Du verstehst es erst ganz famos.
Bist überhaupt eine kostbare Pflanze —
Hätt‘ ich dich gleich unter’m Myrthenkranze…
1898
Der veilchensuchende Bräutigam
Kind, komm hierher, wollen uns bücken,
Liebliche blaue Veilchen pflücken!
Wie die Schäker unter der Hecken
Halb sich zeigen und halb verstecken!
Scheu und zage wie du, mein Herz,
Aber das duftet auch allerwärts.
Ei, was bist du mir flink und geschickt!
Schon ein reizendes Sträußchen gepflückt.
Und ich Dummhut habe erst zwei
Und noch ein Hundeveilchen dabei.
Was? Du willst mir deine spendieren?
Danke verbindlichst auf allen Vieren.
Blumensuchen, das habt Ihr los,
Du verstehst es erst ganz famos.
Bist überhaupt eine kostbare Pflanze —
Hätt‘ ich dich gleich unter’m Myrthenkranze…
1902
Der veilchensuchende Bräutigam
Kind, komm hierher, wollen uns bücken,
Liebliche blaue Veilchen pflücken!
Wie die Schäker unter der Hecken
Halb sich zeigen und halb verstecken!
Scheu und zage wie du, mein Herz,
Aber das duftet auch allerwärts.
Ei, was bist du mir flink und geschickt!
Schon ein reizendes Sträußchen gepflückt.
Und ich Dummhut habe erst zwei
Und noch ein Hundeveilchen dabei.
Was? Du willst mir deine spendiren?
Danke verbindlichst auf allen Vieren.
Blumensuchen, das habt Ihr los,
Du verstehst es erst ganz famos.
Bist überhaupt eine kostbare Pflanze —
Hätt‘ ich dich gleich unter’m Myrthenkranze…
1903
Der veilchensuchende Bräutigam
Kind, komm hierher, wollen uns bücken,
Liebliche blaue Veilchen pflücken!
Wie die Schäker unter der Hecken
Halb sich zeigen und halb verstecken!
Scheu und zage wie du, mein Herz,
Aber das duftet auch allerwärts.
Ei, was bist du mir flink und geschickt!
Schon ein reizendes Sträußchen gepflückt.
Und ich Dummhut habe erst zwei
Und noch ein Hundeveilchen dabei.
Was? Du willst mir deine spendiren?
Danke ergebenst auf allen Vieren.
Blumensuchen, das habt ihr los,
Du verstehst es erst ganz famos.
Bist überhaupt eine kostbare Pflanze —
Hätt‘ ich dich gleich unter’m Myrthenkranze…
1914
Im Grase
Kind, komm hieher, wollen uns bücken,
Liebliche blaue Veilchen pflücken!
Wie der Schäker unter den Hecken
Halb sich zeigen und halb verstecken!
Scheu und zage wie du, mein Herz,
Aber das duftet auch allerwärts.
Ei, was bist du mir flink und geschickt!
Schon ein reizendes Sträußchen gepflückt.
Und ich Dummhut habe erst zwei
– Und noch ein Hundeveilchen dabei.
Was? Du willst mir deine spendieren?
Danke ergebenst auf allen Vieren.
Blumensuchen, das habt ihr los,
Du verstehst es erst ganz famos.
Bist überhaupt eine kostbare Pflanze —
Hätt‘ ich dich gleich unterm Myrthenkranze!
Amsel, Zürich 1888, S. 26-27. Online
Amselrufe, Zürich 1890, S. 26-27. Online
Gedichte, Zürich und Leipzig 1898, S. 164-165. Online
Aus meinen Gedichten, Zürich, Leipzig, Berlin 1902, S. 50. Online
Mein Liederbuch, Leipzig 1903, S. 57.
Hundert Gedichte, Leipzig 1914, S. 41-42.