Glühlichtkrone
(Meinem lieben Leopold Jacoby.)
Mild füllt der Kranz aus blauen Höh’n
Die Galerie mit Licht.
So glüht sein Geist mir rein und schön
Und flieht und flackert nicht.
Die zarte Strahlenkrone neigt
Sich auf sein ruhig Haupt,
Indeß um mich der Sturmbrand steigt
Und qualmend mich bestaubt.
Gern schimmerte so silberklar
Auch ich, ein stiller Held,
Aus blauen Höhen wunderbar
In diese laute Welt.
Dann tauchte manches Auge müd
In meine sanfte Fluth
Und lauschte leisem Siegeslied
Und badete sich Muth.
Trutznachtigall, Stuttgart 1891, S. 100-101. Online