Mondnacht

Mondnacht

Welche mädchcnweiche Mondnacht
Schmiegt sich wonnig um die Glieder!
Welche süßen Schauer schwingen
Sich ais blauen Höhen nieder!

O, mir ist, der Silberkragen
Legte sich durch meine Locken,
Und an meinem Halse hingen
Dunkelblaue Himmelsglocken.

Aus dem Halsschmuck quellen Träume
Silberschäumend in die Seele,
Aus den Glocken hör’ ich klingen
Schmelzend schön die Weltenkehle.

Diorama, Zürich 1890, S. 35. Online