Nebel

Nebel

Der Nebel kriecht am Waldesrand
Und geistert um die Wiese,
Und da taucht auf und da verschwand
Ein Lindwurm, ein Spuk, ein Riese.

Die Sonne hält im Osten noch
Sich hinterm Dunst verborgen,
Bald schießt sie durch und schenkt mir doch
Den lieblichsten Junimorgen.

Durch Milliarden Tropfen fuhr
Sehnsüchtiges Verlangen —
Möchten schon als Juwelenschnur
Am strahlenden Brautkleid hangen.

Diorama, Zürich 1890. S. 154. Online