Viel Trauben schwellen

1888

Viel Trauben schwellen

Viel Trauben schwellen an den Reben,
Gelb runzelt sich das Lindenblatt,
So quillt und welkt mein Erdenleben,
Saftüberfüllt und sterbensmatt.

Gehorsam Glied wie alle andern
Der gährend-modernden Natur
Durch Tod und Fülle muß ich wandern
Des Daseins uralt frische Spur.

1890

Viel Trauben schwellen an den Reben,
Gelb runzelt sich das Lindenblatt,
So quillt und welkt mein Erdenleben,
Saftüberfüllt und sterbensmatt.

Gehorsam Glied wie alle andern
Der gährend-modernden Natur
Durch Tod und Fülle muß ich wandern
Des Daseins uralt frische Spur.

Amselrufe. Neue Strophen, Zürich 1888, S. 12. Online
Amselrufe, 2. Auflage, Zürich 1890, S. 12. Online